Es ist ein ganz besonderer Tag. Allan Karlsson wird hundert. Es soll eine große Geburtstagsfeier geben, aber Allan hat keine Lust auf den Stadtrat, seine giftige Altenpflegerin und die ganzen anderen Leute aus dem Heim. So steigt er kurzerhand aus dem Fenster, mit knacksenden Knien und in Pantoffeln. Kurz überlegt er, ob er noch einmal zurückklettern soll, um sich richtige Schuhe anzuziehen. Aber wer weiß, ob ihm die Flucht noch einmal gelingen wird, man ist ja schliesslich keine achtzig mehr.
Im nahen Reisezentrum angekommen, bittet ihn ein junger Mann für einen Augenblick, auf dessen Koffer zu achten. Doch Warten mag Allan nicht mehr besonders Und so beschliesst er, seine Flucht mit dem Bus fortzusetzen. Den Koffer nimmt er kurzentschlossen mit. Sehr weit kommt man mit 50 Kronen jedoch nicht, und so steigt Allan mitten im Niemandsland aus – und trifft dort auf einen Kleinkriminellen. Die Beiden verstehen sich wunderbar und nach einer feuchtfröhlichen Mahlzeit öffnen sie erst einmal den Koffer … und finden 50 Millionen Kronen. Nun beginnt eine abenteuerliche Flucht, bei der sie von einer Gangsterbande und natürlich auch der Polizei und der Presse verfolgt werden. Zu ihnen gesellen sich noch ein verhinderter Student und eine Frau mit einem Elefanten. Dass es dabei auch die eine oder andere Leiche gibt, ist leider unvermeidlich.
Wunderbar gelingt Jonasson ein spritziger Schelmenroman. In seinem glänzenden Debut beschreibt er liebevoll seine Charaktere Mit viel Sprachwitz gelingt es ihm, pointiert zu unterhalten. Parallel erzählt Jonasson die Lebensgeschichte seines Protagonisten. Obwohl Allan Karlsson sich eigentlich nicht für Politik interessiert, begegnet er doch vielen Politikern des 20. Jahrhunderts. Absurd und komisch sind seine Begegnungen mit unter anderem Stalin, Franco und Mao Tse Tung.
Jonas Jonassons Roman löste in Schweden geradezu eine „Allan-Karlsson-Manie” aus. Hoffentlich gibt es bald mehr.
Jonas Jonasson, Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand
carl´s books 2011. 14,99 €