Nazi-Deutschland Ende der 30er Jahre. Die kleine Liesel Memminger und ihr Bruder fahren zu Pflegeeltern nach Molching in der Nähe von München. Der Vater, ein Kommunist, ist längst verhaftet und die Mutter ist ständig krank. Auf dem Weg dorthin stirbt ihr kleiner Bruder und während der Beerdigung stiehlt Liesel ihr erstes Buch: Anleitung für Totengräber.
In der Schule hat Liesel zunächst große Schwierigkeiten, doch in vielen albtraumgeplagten Nächten bringt ihr der Pflegepapa Hans Hubermann das Lesen bei. Die Familie ist arm. Der Anstreicher Hans gilt als Judenfreund und bekommt nur wenige Aufträge. Pflegemama Rosa verdient ein paar Groschen durch das Bügeln der Wäsche fremder Leute.
Als eines Abends Max Vandenburg auftaucht, Sohn eines Freundes aus dem ersten Weltkrieg, beginnt für die Hubermanns eine gefährliche Zeit. Max wird im Keller versteckt und zwischen ihm und Liesel beginnt eine zarte Freundschaft. Denn beide lieben Bücher und Geschichten.
Der Ich-Erzähler ist niemand geringeres als Gevatter Tod, der in diesen Zeiten viel zu tun hat. Er besucht Liesel Memminger drei Mal und hat die Bücherdiebin längst in sein Herz geschlossen. Markus Zusak gelingt eine berührende Geschichte über Menschen in Nazi-Deutschland. Kaum zu glauben, dass ein Buch, das von Krieg und Tod handelt, so voller Humor und Liebe sein kann. Eine außergewöhnliche Aufarbeitung deutscher Geschichte, die durch Aufmachung des Buches mit seinen Zwischenbemerkungen und Illustrationen noch unterstrichen wird.
Markus Zusak, Die Bücherdiebin
Blanvalet 2009. 19,95 €